Ich denke, es ist mal an der Zeit, ein bisschen was über den grünen Opener meines Blogs zu erzählen: Die American X ! Unter diesem Namen wurde das Motorrad nämlich von der Excelsior Auto Cycle Company in Europa vertrieben. Damit wollte man Namenskonflikten mit den englischen und den deutschen Excelsior Firmen aus dem Weg gehen. Aber besser bekannt ist das Motorrad unter dem Namen Super X. Produziert wurden die Maschinen in Chicago von
***Ignaz Schwinn***,einem aus dem Schwarzwald ausgewanderten Deutschen Fahrrad-Ingenieur. 1931, nach der großen Depression, wurde die Produktion von Motorrädern eingestellt. Die Schwinn Company produzierte neben den V2 Maschinen noch eine 4 Zylinder unter dem Namen Henderson. Noch heute gibt es Fahrräder mit dem Schwinn Logo.
Die Super X wurde von 1925 bis 1931 gebaut, die Streamliner Modelle mit Satteltank und den ausladenden Schutzblechen von 1929 bis 1931. Meine Streamliner ist Baujahr 1930, hat 750ccm, ca 15 PS, einen Aluminium Tank, Bosch Zündlicht Magnet, und ein Alu Instrumenten Dash mit Corbin Tacho.
Ein Satteltank, und zudem noch aus Aluminium war neu für die damalige Zeit. Die großen Konkurrenten Indian und Harley hatten noch Stecktanks, stellten jedoch auch bald auf Satteltanks um, da dies den Zeitgeist besser traf. Excelsior war 1925 der erste Hersteller, der einen 750iger V2-Motor verbaute. Dies war der Start für die sehr erfolgreiche 45cui V2-Klasse in den USA, die ihre Vollendung auf der Rennstrecke in der eigens gegründeten C-Klasse fand. Indian folgte mit der 750iger Scout 101 und HD mit der DL 45.
Meine Super X habe ich im letzten Winter in den USA gekauft. Den Hinweis hatte ich von „Scouty“ Florian, mit dem ich beim Indian Treffen in Schottland letzten Sommer über Excelsior geplaudert hatte. Die Maschine ist in einen guten und ziemlich originalen Zustand. Der Farbcode stammt von der Maschine, die auf der Ausstellung „The Art Of Motorcycle“ im Guggenheim Museum ausgestellt war.
Jeff, der Vorbesitzer, restauriert alte Motorräder und fährt diese auch. Letzteres war mir ganz wichtig um sicherzustellen, dass die Kiste nicht nur im Wohnzimmer gestanden hat und wohlmöglich nach ein paar Kilometern zusammen gebrochen wäre.
Die „X“ macht mächtig Spaß und es ist faszinierend dem offenen Ventiltrieb zu zuschauen.
Auf der Radrennbahn in Solingen hatte sie ihre Feuertaufe. Jeff, dem ich die Bilder aus Solingen gemailt hatte, meinte nur: Ride, break, fix !
Wer mehr über die Geschichte von Excelsior erfahren will, sollte sich das Buch von ***Thomas Bund „American X“*** kaufen. Auch wenn es das Buch nicht zum Schnäppchenpreis zu kaufen gibt, ist es jeden Cent wert. Wenn alles klappt, wird der nächste Einsatz Anfang Oktober in ***Sinsheim auf dem Klassikertreffen*** sein.