Donnerstag, 29. September 2016

Freud und Leid....

...liegen beim >>Motorcycle Cannonball<< sehr eng beieinander. Beispiel gefällig ?

Da kämpft sich einer der Teilnehmer Tag um Tag mit seiner Einzylinder (!) Harley mit Beltantrieb (!) durch Wind und Wetter, schiebt sogar über einige Meilen seine Kiste die steilen Anstiege rauf, um dann von den Veranstaltern einen (!) Punkt abgezogen zu bekommen, weil er dem Vorschlag eines offiziellen (!) Helfers gefolgt ist und sich die letzten Meter über den >>Wolf Creek Pass<< hat ziehen lassen. Eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz der letzten Cannonballs, dass das auf der letzten Meile vor dem Gipfel ohne Punktabzug möglich ist. Und der Offizielle hat sogar noch extra gemessen, damit die Strecke auch ja unter einer Meile liegt.
Winner of Hearts !
Das sollte aber diesmal anders sein und 2 (!) Tage später  kam der Punktabzug, der >>Dean Bordigioni's Team Vino<< die Chance auf den Gesamtsieg nahm. Das andere Regeln auch während des Rennens geändert wurden (zB das Time Limit,  Abbruch einer Etappe und trotzdem volle Punktzahl), führte zu keiner Änderung der Haltung. Die abgebrochene Etappe hat Dean im übrigen komplett absolviert....Nur mal so nebenbei bemerkt.
Frank Westfall auf seiner Longframe Henderson
Das schmälert aber alles nicht den Erfolg des Gesamtsiegers Frank Westfall, der mit seiner 1912er Longframe Henderson auch mit Widrigkeiten zu kämpfen hatte, aber alle Meilen gemeistert hat. Er hat zB bewiesen, dass so eine 4-Zylinder Maschine eine Etappe auch mit 3 Zylinder fahren kann. Man muss nur den 4. Zylinder ausräumen...;-)
Frank mit der Trophäe !
Und das schmälert auch nicht die Leistung aller anderen Teilnehmer und insbesondere nicht der Teilnehmer, die die kompletten Meilen gefahren haben. Das hat zB Eric. Der Youngster hat es den alten Männern im Team Germany mal so richtig gezeigt. Die 7 Pünktchen Abzug für eine Zeitüberschreitung bei der 2. Etappe kann er da locker verschmerzen. Super gemacht Eric ! Glückwunsch !
Wer fahren will, muß schrauben....
Paul und Thomas hatten unterwegs mit technischen Problemen zu kämpfen. Bei Thomas hat mal wieder der Magnet versagt. Und einen Tag die Gesundheit, als eine starke Erkältung ihn flach gelegt hat. Kein Wunder bei den vielen Regenetappen. Wobei der Ersatzmagnet dann den Rest der Strecke durchgehalten hat. Aufgrund der extremen Wetterverhältnisse hatten aber wohl alle Teams mehr oder weniger mit Elektrik Problemen zu kämpfen. 

Thomas auf dem "Truck of Shame"
Und im "Bus of Shame"
Paul führte irgendwie Krieg mit den Venitlen an seinem Motor. Führte die erste Reperatur noch zu einer Zeitüberschreitung, ging das nachher Ruck-Zuck am Straßenrand bis es keine Ventile mehr gab... ;-)
Schei.. Ventile...


Bei Jürgen und Herbert überwog nach dem Leid zum Anfang dann doch zum Schluß die Freude. Ich hatte die beiden schon aufgegeben nachdem ihnen der Zylinder um die Ohren geflogen war und auch später nochmal das Gehäuse geschweißt werden mußte.
Aber die Beiden haben einfach nicht aufgegeben und konnten die letzten 4 Etappen innerhalb des Zeitlimits komplett absolvieren ! No Retreat - No Surrender !

Andy war diesmal wirklich nicht vom Glück verfolgt. Hatte ich noch mit ihm auf Facebook sonntags am Ruhetag gescherzt nach dem Motto, ob es Vormittags nix zu tun gäbe, führte er alles auf, was er an dem Tag repariert und gewartet hatte an seiner Henderson: Gebrochene Speichen, Reifen gewechselt, abgeschmiert usw.
Beweisfoto: Der Ruhetag wurde vormittags absolut eingehalten....
Dafür Nachmittags....
...umso mehr Aktion !
Am nächsten Tag war alles vorbei. Etappe abgebrochen, weil aus dem Inneren des Motors komische Geräusche zu vernehmen waren und er kein Risiko gehen wollte.
Beim Testen abends auf dem Parkplatz war das Desaster dann perfekt: Das Pleuel wollte unbedingt ans Tageslicht und bahnte sich seinen Weg durchs Gehäuse. Und das im Leerlauf. Tilt ! Aus ! Vorbei !
Der Frust saß ziemlich tief. Und es war weniger die Enttäuschung raus zu sein, sondern eher der Zustand des Motors. Wenn man weiß, wieviel Herzblut und mit wieviel Problemen Andy im Vorfeld zu kämpfen hatte, der kann das nachvollziehen. Shit happens ! Bilder vom Motor erspar ich uns hier an dieser Stelle.
Andy hat die Nachmittagsetappe trotz Abbruch gefahren !
Was bleibt vom Cannonball 2016 ? Die Wetterbedingungen waren diesmal extrem: Sturm, Starkregen, Hitze. Und am letzten Tag sogar noch ein Sandsturm.
Die Streckführung war zwar für die 100 Jahre alten Motorräder anspruchsvoll, aber nicht so interessant wie in den Vorjahren. Es ging zum Teil über recht belebte Straßen und überwiegend amerikanisch geradeaus.
Von hinten hat Eric seinen Vater selten gesehen...;-)
Der Cannonball ist inzwischen zu einem Ereignis geworden, bei dem halt nicht mehr nur ein paar Freunde quer durch die USA fahren, sondern ein Spektakel, dass von Motorrad Enthusiasten in der ganzen Welt verfolgt wird. Vielleicht ist damit auch die Seele der Veranstaltung ein wenig auf der Strecke geblieben. Siehe den Punktabzug für den "Winner of Hearts" Dean Vinvcent Bordigionis.... Irgendwie schade.

Die täglichen Berichte incl Videos der Harley Factory gibt es >>hier<<
Das Tagebuch von W&W Paul mit schönen Bildern kann man sich >>hier<< anschauen.
Geschafft !
 Die endgültige Ergebnisliste nach der 15. Etappe !




Mittwoch, 21. September 2016

Bergrennen Nals terminiert !


So eine Wander-/Fahrradwoche im September in Nals hat den Vorteil, dass man neben der körperlichen Ertüchtigung auch frisch aus der Gemeinderatssitzung den Termin für's Bergrennen in 2017 erfährt. :-) Demnach wird der 17. Südtiroler Bergpreis Nals noch eine Woche später als dieses Jahr stattfinden, nämlich am 10./11. Juni 2017. Am traditionellen  letzten Wochenende im Mai ist das Himmelfahrt-Wochenende. Eine Woche später Pfingsten. An beiden Terminen sind die Pensionen und Hotels eh gut gefüllt. Und die Hoteliers und der gesamte Ort wollen ja auch von der Veranstaltung proftieren. Also fahren mer halt Mitte Juni nach Nals um am Südtiroler Bergpreis teilzunehmen. Die Webpage des >>Südtiroler Oldtimer Verein<< wird bestimmt demnächst entsprechend ergänzt.
Walter auf seinem Indian Renner ist 2017 bestimmt auch wieder dabei.

Donnerstag, 15. September 2016

Bielefeld Nachschlag !

Inzwischen hat mir Stefan Bund wieder seine Bilder in einer Super Qualität geschickt. Die will ich euch nicht vorenthalten.
Aber voarb gibt's ein Bild von den Siegern. 3 Runden in 1 Minute = 60km/h Schnitt mußten gefahren werden. Da war ich zu schnell für....;-)

Mittwoch, 14. September 2016

Mächtig was los beim Cannonball !

8 (in Worten Acht !) Henderson am Start, Model A,B,C,D,E,F
Tja, wer hätte gedacht, daß nach dem 4. Tag von 90 Startern nur noch 24 ohne Punktabzug sind ? Also alle Meilen gefahren haben und auch noch innerhalb des Zeitlimits angekommen sind ? Und schon über ein Drittel nicht am Start zur 3. Etappe waren....
All in a Row auf dem Boardwalk
The Frankfurter bereit für das Abenteuer
Bis zum Boardwalk hat es für Jürgen und Herbert gereicht.
Herr Kaindl etwas nachdenklich
Freude pur !
Der "Bus of Shame" ist jeden Tag gut gefüllt und die Abschlepper leisten Schwerstarbeit alle Bikes einzusammeln. RJ aus dem Besenwagen Nr 1 erzählte mir am Montag am Telefon, dass er die beiden ersten Abende erst gegen 21.00h am Ziel angekommen ist. Erst gestern auf der 4. Etappe hat sich die Lage entspannt und nur 7 Bikes mußten auf den Anhänger.

Erster Tag: Volles Programm !




Nr 51 hat schon mal die Zeit am Strassenrand genutzt um den Motor auszubauen
Woran es liegt, dass es schon so viele Ausfälle gibt ? Kann ich von aussen natürlich nicht wirklich beantworten. Mein Eindruck im Vorfeld war, dass viele Maschinen erst auf den letzten Drücker fertig geworden sind und somit die ersten Etappen des CB zum Einfahren und Testen herhalten müssen. Und das rächt sich. Denn das hat offensichtlich auch alte Hasen nicht vor Ausfällen bewahrt. Die Wetterverhältnisse und Streckenführung haben ein übriges getan.


Eric is doing well


Thomas startet




Paul läuft ein !
Läuft !


Am Samstag waren die Temperaturen bei fast 40°. Das ist natürlich eine enorme Belastung für die alten Kisten. Da kocht das Benzin. Der 2. Tag war zwar nicht so heiß, aber die Route führte in die Applachen mit einigen steilen Anstiegen. Auch hier gab es reichlich Ausfälle. Ob die Ausfallrate bei den Rookies besonders hoch ist, weiß ich nicht. Aber der CB ist neben dem immer noch vorhandene Spirit, auch ein kommerzielles Ereignis geworden. Und da will man einfach dabei sein. Und da werden schon mal die Anforderungen an ein 100 Jahre altes Motorrad unterschätzt. Mit der Aussage lehne ich mich hier auf dem heimischen Sofa zwar ziemlich weit aus dem Fenster, aber ich denke, da ist schon was dran.

Am schlimmsten hat es gleich am ersten Tag John Pfeifer erwischt. Seine Kiste ist in einem großen Feuerball abgefackelt. 


John ist schon wieder gefasst
Noch etwas schlimmer hat es Scott Jacobs erwischt, der nach einem Ausrutscher auf Split mit einer gebrochenen Schulter im Krankenhaus gelandet ist.


Immer im Dunkeln ist ja nu auch nix für so ein Ventil
Leider blieb auch Team Germany nicht von Problemen verschont. Jürgen kam am Samstag nur bis zum Boardwalk in Atlantic City um dann die Höchststrafe zu erhalten: Maschine startet nicht, Magneto defekt. Ab auf den Abschlepper. :-( Zur 3. Etappe hatte er seine Kiste wieder startklar. Aber nach ca 150 Meilen meinte ein Ventil am hinteren Zylinder, dass es jetzt mal an der Zeit sei aus dem dunklen Zylinder auszubrechen und an das Tageslicht zu kommen. Gesagt - getan: Mit Gewalt und lautem Getöse brach sich das Ventil dann  den Weg nach aussen frei. Jetzt wird's schon schwieriger mit der Reparatur. :-(
Jemand zufällig ein Ventil über ?
Truck of shame
Paul hatte auf der zweiten Etappe Probleme mit einer gebrochenen Ventilfederscheibe. Notdürftig repaiert mit zwei Unterlegscheiben einer Nummernschildbefestigung (!) schaffte er zwar alle Meilen, aber er kam etwas zu spät im Ziel an. Und mit ihm das ganze Team Germany. Denn die anderen hatten sich entschieden, Paul bei der Reparatur zu helfen. Einer für Alle - Alle für Einen. Das gab zwar Punktabzug wegen Zeitüberschreitung, aber das ist jetzt halt so. Bei den vielen Ausfällen geht es geht jetzt einfach darum Durchzukommen.


Paul's Maschine hatte aber noch ein paar andere Defekte und trotz Nachtarbeit entschied er sich, nicht zur 3. Etappe anzutreten, sondern in Ruhe den Tag zu nutzen um die Kiste wieder fit zu kriegen. Und das ist ihm auch gelungen. Tag 4 - und Paul war wieder am Start und hat wie die anderen auch, alle Meilen gefahren. Alles richtig gemacht.
Vater und Sohn
Thomas', Eric's und Andy's Maschinen laufen gut. Klar auch da muß das eine oder andere gewartet, repariert und ersetzt werden. Aber bisher alle Meilen gefahren und Andy meldet, dass die Henderson fein läuft. Und wenn man ihn auf dem täglichen Video der >>Harley-Factory<< sieht, stellt man fest, dass er zunehmend entspannter wirkt. Ich glaube, er hat inzwischen Vertrauen zu seiner Model E gefasst. Das war im Vorfeld nicht immer so.
Zuversichtlich !
Und wenn man sieht, was sonst so alles passiert ist auf den ersten Etappen, dann kann man nur hoffen, dass alle gut durchkommen. Denn ein Kindergeburtstag ist der >>Motorcycle Cannonball 2016<< nun wirklich nicht.

PS: Es bleibt dabei: Facebook ist die beste Quelle für Infos rund um den CB 2016. Übrigens auch für Bilder, wie man hier sehen kann. Alle Bilder geklaut....;-))