Dienstag, 28. Juni 2016

Regenschlacht in der Eifel !

Mein lieber Mann, was hat das geschifft am Samstag bei der Vorkriegsrundfahrt "Rund um Bad Münstereifel". Den ganzen Tag und entgegen der Hoffnung, dass der Regen im Laufe des Tages nachlassen würde, wurde es immer heftiger. Und wie zum Hohn hörte es genau nach Rückkehr auf zu regnen und es klarte auf. :-(
Regen, Regen....
...Regen :-(
Zur Krönung habe ich die Regenschlacht auch noch verloren ! Nachdem die Super X anfangs Zündaussetzer hatte und (besonders spannend am Berg) dann auf einem Zylinder lief, rannte sie nach einem kurzen Kaffeestopp dann wieder ganz normal. Also schien die Feuchtigkeit aus dem Magneten wieder raus zu sein.
Nach so ca 100km und nachdem ich gerade 6 Holländer überholt hatte, ging der Motor einfach plötzlich sang- und klanglos aus. War das die Strafe für's respektlose Überholen ?
Versenkt
Passenderweise stand ich mittem im Wald in einer Senke. Dann im strömenden Regen das volle Programm: Zünder, Kabel und zuletzt geprüft, ob der Vergaser Wasser gezogen hatte. Nix. Und auch trotz tatkräftiger Hilfe von Andy und Gerald beim Schieben (Danke Jungs !) haben wir die Kiste nicht mehr ans Laufen gebracht.
Verflixte Kiste
Um es kurz zu machen: Die Zündung, die wir natürlich aufgrund der Witterung und Aussetzer vorher als Erstes in Verdacht hatten, war es nicht. Hätten wir die Vergaser-Bowl runtergemacht und nicht nur die Ablasschraube, hätten wir gesehen, dass sich das Schräubchen zur Schwimmerbefestigung verabschiedet hatte. Da konnte ja nix mehr gehen.
Abgesoffen !
Wenn es nicht so erbärmlich geschifft hätte, hätten wir sicherlich noch weiter an dem Fehler gesucht. Auf dem richtigen Weg dazu waren wir eigentlich. Kleiner Trost, da sich die Schraube ja nicht von einer Minute zur anderen gelöst hat, erklärt das auch einen Teil des schlechten Startverhaltens vorher. Wird sich zeigen, wenn ich alles wieder zusammen habe.
Zuhause alles zerlegt und trockengeföhnt
Also habe ich den Rest der Tour auf dem Besenwagen verbracht. Wer glaubt, da wäre es trocken gewesen, den muß ich enttäuschen. 2x noch raus aus dem Bus und noch weitere liegengebliebene Motorräder in strömenden Regen aufgeladen. Die Abschlepper waren wirklich nicht zu beneiden.
Allergrössten Respekt für Helmut, der mit einer seltenen Lea-Francis mit Klotzbremse vorne und hinten unterwegs war. Ihn hatten dann aber Zündprobleme und ein undichter Tank ausser Gefecht gesetzt. Während bei mir der Abschleppwagen relativ schnell da war, musste er ca 2 Stunden mitten im Wald ausharren. Lustigerweise hatte er auch ein SI Kennzeichen.
Nr 2 auf dem Truck
Durch die Pannen wurden wir dann auch noch um die Mittagsrast gebracht. Wieder die Birgeler Wassermühle nicht gesehen. Aber die Pommesbude war auch nicht schlecht. ;-)
Selten....
Selten....
Selten...

Vielleicht noch seltener: Hercules mit 500 OHV JAP
Die 100 km der Strecke, die ich gesehen habe, waren richtig gut. Josef hatte mal wieder kleine Straßen ausgesucht. Und selbst auf den etwas breiteren war wenig Verkehr. Ich habe mir dann sagen lassen, dass in der zweiten Hälfte der Strecke reichlich Dunst und Nebel war, sodass man die Landschaft nur erahnen konnte. Eigentlich muß Josef für nächstes Jahr gar keine neue Strecke festlegen. Die Tour könnten wir ruhig nochmal fahren.
Amerikaner waren auch da
Höchste Brough Dichte in Deutschland
Diejenigen, die gefahren sind, haben jedenfalls nicht viel mehr von der Landschaft gesehen, als diejenigen, die gar nicht erst gestartet sind. Und das waren nicht wenige. Und wer jetzt vorschnell von Weicheiern redet, dem sei gesagt, es war wirklich grenzwertig mit den alten Kisten bei dem Wetter. Meine Bremse ging mal und mal nicht. Das war schon lustig. Und das diejenigen die nicht gefahren sind und diejenigen die gefahren sind alles richtig gemacht haben, zeigt allein schon der Umstand, dass es keinem Unfall gegeben hat.
Nochmal großen Dank und Respekt an die vielen Helfer die solch eine Veranstaltung erst möglich machen. Unter den Bedingungen war es sicherlich doppelt herausfordernd und anstrengend.
Henderson mit Broughs im alten Fahrerlager
Zum Glück haben wir am Freitag schon eine kleine 130km Runde zu Viert gedreht. Und zwar vollkommen trocken obwohl nachmittags weiter südlich die Welt unterging. Auch hier zeigte sich,  wer die Eifel richtig kennenlernen will, muß seine Runden mit Josef drehen.
Eifelblick
Henderson vor der Nürburg

Fazit:
1. Bevor man den ländlichen Raum mit schnellem Internet versorgt, sollte man vielleicht mal für ein flächendeckendes Mobilfunknetz sorgen. Da ging nämlich über weite Strecken gar nix. "Was ? Wo steht der ?  Äh Mist, Verbindung weg..."
2. Fotografieren im Regen macht man eher nicht. Daher etwas dünn mit Bildern diesmal.
3. Gute Kumpels helfen auch bei strömenden Regen.
4. Gute Kumpels helfen auch beim Frustsaufen. ;-)
5. Es gibt zwar Schlimmeres als Frustsaufen, aber brauchen tu ich das jetzt diese Saison nicht wirklich nochmal. 
So hätten wir uns das Wetter nicht nur am Abend gewünscht
Jetzt ist erstmal Zeit zum Durchschnaufen und Ruhe mit weiteren Motorradveranstaltung. Ende Juli steigt dann das >>Internationale Indian Treffen<<.