Sonntag, 19. Juli 2015

Wilde Konstruktionen ! LiFePo4

Heutztutage kann man bei einer Batterie schon mal schnell den Überblick verlieren. Gab es früher nur Blei-Battreien, unterscheidet man heute zwischen Gel und Li-Ionen Batterien, die die verschiedensten Werkstoffe als Speichermedium nehmen. 

Ich bin jetzt bei einer LiFePo4 Batterie gelandet. Die Modellbauer wissen was LiFePo4 bedeutet. Das ist eine Batteriezelle, die >>Lithiumeisenphosphat<< als Speichermaterial verwendet. Und die Modellbauer setzen diese Art von Batterie aufgrund des geringen Gewichts gerne in ihren Modellfliegern ein. Und bei E-Bikes werden die wohl auch eingesetzt.
Vorab: Ich bin kein Elektro Spezi. Man möge mir also verzeihen, wenn ich im folgenden Spannung mit Strom und sonstiges durcheinander bringe. Angeregt durch eine Diskussion im >>VFV Forum<< habe ich mich mal mit diesen relativ neuen Batteriezellen beschäftigt. Meine Suche nach geeigneten Batterien für meine Oldtimer, die auch in die jeweiligen Batteriekästen passen und möglichst viel Amperestunden haben, machen die LiFePo4 Batterien interessant für die alten Motorräder. Egal ob 6V oder 12 V. Denn die herkömmlichen Li-Ionen Akkus vertragen meist den eingestellten Ladestrom der Limas bzw Regler nicht und machen dann schon mal gern dicke Backen oder segnen nach einer Saison das Zeitliche.
(c) Sergej Bichert
Eine LiFePo4 Zelle hat 3,2 bis 3,3V Nennspannung. Man benötigt also für eine 6 V Anlage in einem Oldtimer 2 Zellen, die dann zusammen 6,4-6,6V haben. D.h sie können mit der normalen Ladespannung geladen werden, mit der auch Bleibatterien geladen werden. (max 7,2V bzw 14,4V) So versprechen es jedenfalls die Hersteller. Natürlich gibt es die als Packs auch fertig konfiguriert bzw als Starter Batterie. Es gibt wohl auch Unterschiede bei den einzelnen Hersteller so dass man immer die Angaben des Herstellers beachten sollte.
Einige empfehlen ein >>Ladegerät<< mit einer speziellen Ladekurve und einem Balancer, andere sehen kein Problem ein normales Bleibatterie Ladegerät zu verwenden. Dann sollte aber in dem Akkupack ein Balancer verbaut sein. Der Balancer dient dazu, dass die 2 Akkuzellen (bzw 4 bei 12V) gleichmässig geladen werden. Zusätzlich soll ein Tiefentladen und ein Überladen verhindert werden. Denn bei einer Spannung von mehr als 3,6 V werden die Dinger heiß und nehmen Schaden. Aber dicke Backen oder gar explodieren können die wohl nicht. Sagen die Experten.

Ich habe mir dann mal für meine 6Volt Indian 101 aus vier 10AH Zellen einen Akkupack gebastelt. Warum aus 4 Stück ? Das sind doch 12 V ? Weil ich den Pack dann mit einem speziellen 12 V Ladegerät laden kann, ohne die Batterie auszubauen. Das sieht zwar wild aus mit den vielen Kabeln, aber wird hoffentlich seinen Zweck erfüllen. Leider habe ich nicht mehr Bilder gemacht vom Einbau.
Für das Motorrad nehme ich den Strom von 2 Zellen ab um auf 6V zu kommen. Ich habe dann immer noch ein zweites 6V Pack als Reserve direkt im Batteriekasten. Da muß ich zur Not unterwegs nur die Kabel umstecken. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Spannung erst ganz zum Schluss abfällt, also quasi kurz vor Ultimo. Das bedeutet, dass das Licht gleichbleibend hell bleibt, auch wenn die Lima nicht genug Strom liefert und die Lichtanlage auf Batterie fährt.

Inzwischen bin ich mit der 101 so ca 400km ohne Probleme gefahren. Scheint zu funzen. Einen richtigen Test müsste ich mal bei der WL oder der Chief mit 12V machen. Aber das sind relativ neue Batterien drin und die fahre ich erstmal zu Ende.

Nachteil der LiFePo4 Zellen ist mal wieder, dass die relativ teuer im Vergleich zu 'ner Gel Batterie sind. Aber wenn die doppelt so lange halten, relativiert sich das wieder.

Wer sich näher mit dem Thema befassen will, sollte sich mal die Grundlagen bei >>Wikipedia<< und die Anleitungen der Anbieter, wie zB von >>i-Tecc<< durchlesen. Bei I-Tecc habe ich meine Zellen gekauft. Schneller Service.